Großer Zuspruch zu analog-digitalem Format
Mit einem Festgottesdienst im Salzburger Dom endeten am Sonntag die heurigen "Salzburger Hochschulwochen". Der Festgottesdienst mit Erzbischof Franz Lackner stellte einen von mehreren "analogen Akzenten" der Hochschulwochen dar, die heuer im Misch-Format mit digitalen Angeboten und Veranstaltungen vor Ort durchgeführt wurden - ein Angebot, das laut Hochschulwochen-Obmann Prof. Martin Dürnberger auf "großen Zuspruch" traf. Das Digital-Programm aus Podcasts und Videos sei intensiv genutzt worden, und auch die "analogen Akzente" vor Ort hätten - bei Einhaltung aller Corona-Regeln - "wieder einen Geschmack davon vermittelt, was die Hochschulwochen ausmachen: die persönliche Begegnung und das Gespräch", so Dürnberger.
Höhepunkte vor Ort waren u.a. die Verleihung des "Theologischen Preises" am Mittwoch, 4. August, an P. Klaus Mertes. Die Preisverleihung im festlichen Rahmen der historischen Bibliotheksaula wurde auch via Live-Stream übertragen. Weitere Höhepunkte bildeten eine Buchpräsentation in Form eines Podiumsgesprächs und ein Empfang in der Erzabtei St. Peter aus Anlass des 90-Jahr-Jubiläums der Hochschulwochen mit einem Vortrag des Historikers Christoph Brandhuber zur Geschichte der Hochschulwochen.
Die digitalen Akzente unter dem Generalthema "Was hält uns (noch) zusammen? Über Verbindlichkeit und Fragmentierung" bestanden aus 15 Podcasts und 5 Videos - darunter Gespräche mit dem Wirtschaftsforscher Gabriel Felbermayr, der Schlafforscherin Kerstin Hödlmoser, der Neutestamentlerin Christina Kreinecker, der Soziologin Kyoko Shinozaki und der Moraltheologin Angelika Walser. In vier Videos wurde außerdem die beliebte Reihe "Benedictine Banter" mit den jungen Benediktinermönchen Wolfgang Sigler und Jakob Auer fortgesetzt. "Eine Premiere und ein Experiment" stellte indes laut Dürnberger ein Video-Interview samt "Live-Performance" mit dem deutschen Rapper "Spax" dar.
Auch die Beiträge zum heuer digital vergebenen "Publikumspreis" der Hochschulwochen wurden via Podcast publiziert. Die meisten Stimmen im Online-Voting konnte der Hamburger Nachwuchstheologe Andree Burke auf sich vereinen.
Insgesamt wurden die Podcasts allein in der Zeit der Hochschulwoche rund 3.000 Mal abgerufen. Man habe das Konzept der digitalen Angebote weiterentwickelt und fokussiert", so Dürnberger. Das Ergebnis seien über 13.000 Website-Besucher auf www.salzburger-hochschulwochen.at allein während der Zeit der Hochschulwoche gewesen - ein großer Teil davon seien "neue Besucher" gewesen, "das heißt, es ist uns gelungen, eine neue Zielgruppe zu erschließen", freute sich Dürnberger. Vom 4. bis 8. August wurden die Teilnehmer, die sich kostenlos anmelden konnten, täglich via Newsletter über die jeweiligen Tagesangebote informiert.
Kirche als "Ort gegen die Fragmentierung"
Die Predigt beim Abschlussgottesdienst der Hochschulwochen hielt der Grazer Franziskanerpater Willibald Hopfgartner. Die Frage der Hochschulwochen - "Was hält uns (noch) zusammen?" - sei eine Frage, auf die auch die Kirche eine Antwort geben müsse. Mit Papst Franziskus lasse sich eine grassierende "individualistische Traurigkeit" attestieren, aus der eine zunehmende "Fragmentierung" erwachse, so Hopfgartner. Diese Traurigkeit verhindere u.a., den nächsten in seiner Würde wahrzunehmen als auch, die Schöpfung insgesamt in ihrer Schönheit zu erfassen. Aufgabe der Kirche sei es angesichts dieser Fragmentierungen und einer grassierenden "globalen Gleichgültigkeit" Gegenakzente zu setzen.
Thema 2022: "Zukunft der Wissensgesellschaft"
Am Ende des Gottesdienstes präsentierte Erzbischof Lackner als Präsident der Hochschulwochen das Thema des kommenden Jahres. Dieses wird lauten "Wie geht es weiter? Zur Zukunft der Wissensgesellschaft". Es fügt sich ein in das Jubiläumsjahr der Universität Salzburg, die im kommenden Jahr ihr 400-Jahr-Jubiläum feiert. Die Zeichen der Zeit stünden schließlich auf Veränderung, so Lackner - "denn so wie bisher kann es nicht weitergehen"; die Gesellschaft sei in dieser Situation gleichermaßen auf belastbares Wissen wie auf persönlichen Austausch angewiesen. Über dieses Zueinander soll bei den kommenden Hochschulwochen im August 2022 diskutiert werden.
Alle Angebote der Woche können weiterhin online unter www.salzburger-hochschulwochen.at/sommerbrise2021 abgerufen werden. Der Podcast der Hochschulwochen ist unter https://salzburger-hochschulwochen.simplecast.com verfügbar.