Prof. Dr. Thomas Bauer
VORLESUNG & KOLLOQUIUM
Auf der Suche nach Eindeutigkeit. Wie die Flucht vor Ambiguität Gesellschaft und Kultur verändert
31. Juli / 1. August
10.15 Uhr - 11 Uhr
Große Aula
Während die Welt immer komplexer wird, ist gleichzeitig – nicht nur in westlichen Gesellschaften – ein Rückgang an Ambiguitätstoleranz festzustellen. Die Fähigkeit, Widersprüche auszuhalten, Ungewissheiten zu ertragen, andere Sichtweisen gelten zu lassen, ist offensichtlich weltweit im Schwinden begriffen.
Dies hat nicht nur Auswirkungen auf die Gesellschaft, etwa auf die Akzeptanz von Demokratie, sondern auch auf jene Bereiche der Kultur, die auf Ambiguitätstoleranz angewiesen sind, ja dazu beitragen könnten, Ambiguitätstoleranz in der Gesellschaft zu stärken wie Theater, Kunst und Musik. Auch ein auf möglichst schnelle und effiziente Ausbildung gerichtetes Bildungssystem lässt immer weniger Raum für spielerische Kreativität.
Biografische Notizen
- Geb. 1961 in Nürnberg
- Seit 2000 Professor für Islamwissenschaft und Arabistik an der Universität Münster
- Forschungsgebiete sind die arabische Literatur und die Kulturgeschichte der arabischen Welt von vorislamischer Zeit über die Zeit der Abbasiden bis zum Beginn der Moderne
- Bauer ist Mitglied der Nordrhein-Westfälischen Akademie der Wissenschaften und der Künste
- 2013 wurde er mit dem Gottfried Wilhelm Leibniz-Preis und 2018 mit dem Tractatus Essaypreis des Philosophicums Lech ausgezeichnet