"Theologischer Preis" an evangelische Religionspsychologin Heine
Der "Theologische Preis" der "Salzburger Hochschulwochen" wird heuer an die evangelische Theologin und Religionspsychologin und -pädagogin Susanne Heine verliehen. Das teilte der Obmann der Hochschulwochen, Prof. Martin Dürnberger, am Donnerstag in einer Aussendung mit. Der renommierte, mit 5.000 Euro dotierte Preis würdigt das theologische Lebenswerk Heines, die seit den 1980er-Jahren eine der "zentralen Persönlichkeiten der Theologie sowie des interreligiösen Dialogs in Österreich" darstelle und als für ihre "Sachlichkeit, Ausgewogenheit und Konstruktivität" bekannte Intellektuelle national wie international geschätzt werde, heißt es dazu in der Begründung der Jury.
Heine habe wesentlich dazu beigetragen, dass sich die Disziplinen der Religionspsychologie, der Religionspädagogik sowie der feministischen Theologie an den Theologischen Fakultäten zentral etablieren konnten. Zudem habe sie sich stets intensiv um eine "vertiefte Verständigung zwischen Christentum und Islam" bemüht, hielt die Jury weiter fest. Der Jury gehören neben dem Hochschulwochen-Obmann, Prof. Martin Dürnberger, auch der em. Rektor der Uni Salzburg, Prof. Heinrich Schmidinger, der Erzabt von St. Peter, Korbinian Birnbacher, die Vizerektorin für Forschung an der Universität Innsbruck, Prof. Ulrike Tanzer, sowie der Salzburger Theologe Prof. Alois Halbmayr an. Gestiftet wurde der mit 5.000 Euro dotierte "Theologische Preis der Salzburger Hochschulwoche" heuer von der Benediktinerabtei Sankt Bonifaz in München und Andechs (Abt Johannes Eckert).
Die Verleihung des Preises findet am 2. August im Rahmen eines Festaktes während der heurigen Salzburger Hochschulwochen (31. Juli bis 6. August) in Salzburg statt. Die Laudatio auf Susanne Heine wird die Salzburger Moraltheologin Prof. Angelika Walser halten. Die Hochschulwochen stehen heuer unter dem Generalthema "Reduktion! Warum wir mehr Weniger brauchen". Sie zählen zu den renommiertesten und traditionsreichsten Sommeruniversitäten im deutschen Sprachraum und locken jährlich hunderte Studierende und Interessierte zu einer "smarten Sommerfrische" mit Vorträgen, Workshops und Diskussionen.
Biografische Notizen
Susanne Heine wurde 1942 in Prag geboren. Von 1961 bis 1966 studierte sie Evangelische Theologie in Bonn und Wien sowie in Wien Philosophie. 1968 wurde sie zum Geistlichen Amt der evangelisch-lutherischen Kirche ordiniert. Bis 1979 war sie Assistentin am Institut für Neues Testament an der Wiener evangelischen Fakultät. 1973 promovierte sie mit einer Arbeit zur Theologie des Paulus. Die Habilitation folgte 1979. Von 1984 bis 1990 leitete sie das neu errichtete "Institut für Religionspädagogik" an der Evangelisch-Theologischen Fakultät in Wien, 1990 wurde sie Professorin für Praktische Theologie und Religionspsychologie an der Uni Zürich. 1996 kehrte sie nach Wien zurück, wo sie das Institut für Praktische Theologie und Religionspsychologie bis zu ihrer Emeritierung 2010 leitete.
Heine war u.a. Vorstandsmitglied der "International Association for the Psychology of Religion", Mitglied des Kuratoriums des Europäischen Forums Alpbach und viel gefragte Referentin im Bereich des interreligiösen Dialogs in Österreich. Außerdem ist sie Ehrenvorsitzende der "Plattform Christen und Muslime". Im Jahr 2007 erhielt sie den Wilhelm-Hartel-Preis der philosophisch-historischen Klasse der Österreichischen Akademie der Wissenschaften und 2011 das Österreichische Ehrenkreuz für Wissenschaft und Kunst I. Klasse.
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Autor: Dr. Henning Klingen