Vorlesung
Britta Hilpert | Wien
Zeitenwende in den Medien. Neue Nutzer, neue Technik, neues Recht – wie verändert das die Informationsgesellschaft?
5./6. August
10.00 Uhr - 10.45 Uhr
Große Aula
5./6. August
10.00 Uhr - 10.45 Uhr
Große Aula
YouTube, Social Media und Co sind das, was für meine Generation Telefon und TV waren. Dabei sind Telefon und TV nicht abgeschafft. So wie die Wege der Informationsverbreitung sich vervielfältigen, so vergrößert sich auch die Masse der Information an sich – und der Desinformation.
Das Recht steht immer wieder vor neuen Herausforderungen, um Persönlichkeitsrechte zu schützen, Informationsinteressen zu genügen, Hass und Hetze zu verhindern ohne Meinungsfreiheit missbräuchlich einzuschränken. In Kriegszeiten gilt das noch mehr als sonst. Als Beispiel dient der "Nebenkriegsschauplatz" Balkan und Osteuropa. Auf dem Balkan ringen schon seit Jahren EU, USA, Türkei, China und Russland um Einfluss und Vormachtstellung.
Der Ukraine-Krieg hat die Lage verschärft – die traditionellen Russland-Freunde Serbien und Ungarn sehen die europapolitische Gretchenfrage auf sich zulaufen: Wie hältst du es mit der EU? Das Kosovo spannt nun Putins Rede vom "Selbstbestimmungsrecht kleinerer Republiken wie Donezk und Luhansk" vor ihren Karren, um endlich voll in der Weltgemeinschaft anerkannt zu werden. Die Länder Osteuropas, besonders Polen, gewinnen plötzlich weltpolitisch größere Bedeutung und können die Kritik an ihrer Rechtsstaatlichkeit vergessen machen – Ungarn gelingt das (bisher) nicht.
Es ist eine Zeit auch der Medienschlachten, der Interviewduelle, der Informationsflut, der Fakenews und der Manipulationen. Haben die Demokratien es noch in der Hand, welche Wege, welches Recht und welche Gewichtung die Zeitenwende der Informationsgesellschaft nimmt?