Prof. Dr. Eva Horn
29. Juli & 30. Juli
11.30 Uhr - 12.15 Uhr
Große Aula
Außerdem - 30. Juli: Teilnehmer beim "World Cafe" (16.15 Uhr, HS 101)
Vorlesung
Katastrophen: Rückkehr zum Einfachen oder Angriff des Komplexen?
Der erste Vortrag beschäftigt sich mit der Frage, ob "Ernstfälle" und Ausnahmezustände – wie Kriegs- oder Katastrophensituationen – nicht nur als Momente der sozialen Unordnung, sondern auch als Rückkehr zu den "einfachen Dingen" verstanden werden können. Der Vortrag zeigt, inwiefern in diesen modellhaften Ausnahmezuständen strukturelle Probleme des Sozialen bearbeitet und scheinbare Lösungen gefunden werden.
Andererseits – davon handelt der zweite Vortrag – ist unsere Gegenwart besessen von Katastrophenszenarien, die sich um die Komplexität unserer Lebenswelt drehen. Unser heutiges Katastrophenbewusstsein ist geprägt von einer "Katastrophe ohne Ereignis". Die Frage ist, wie wir politisch und kulturell mit diesen schwer fassbaren Prozessen umgehen können.
Biografische Notizen
- Geb. 1965 in Frankfurt/Main
- Professorin für Neuere deutsche Literatur und Kulturtheorie an der Universität Wien
- Studium der Germanistik, Romanistik und Philosophie in Deutschland und Frankreich. Lehre in Deutschland, der Schweiz, USA und Österreich
- Wichtigste Publikationen: Der geheime Krieg. Verrat, Spionage und moderne Fiktion (Fischer 2007), Zukunft als Katastrophe (Fischer 2014), Das Anthropozän, zus. mit Hannes Bergthaller (Junius 2019)
- Horn arbeitet derzeit an einer Kulturtheorie des Klimas in Zeiten des Klimawandels