Presse-Information der Salzburger Hochschulwochen
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Presseaussendung 4 | SHW2021

 

"Publikumspreise" der Hochschulwochen verliehen

 

Mit 1.000 Euro dotierter erster Preis der "Salzburger Hochschulwochen" ging an Hamburger Theologen Andree Burke

 

Der "Publikumspreis" der "Salzburger Hochschulwochen" geht heuer an den Hamburger Nachwuchs-Theologen Andree Burke. Der mit 1.000 Euro dotierte Förderpreis für Nachwuchswissenschaftler wurde am Freitagnachmittag nach einem Online-Voting vergeben. Hintergrund des heurigen Voting- und Vergabemodus' ist die corona-bedingte digitale Form, in der die Hochschulwochen - sonst die größte Sommerakademie im deutschen Sprachraum mit über 1.000 Teilnehmern - heuer stattfinden. Unter dem Generalthema "Was hält uns (noch) zusammen? Über Verbindlichkeit und Fragmentierung" bietet die "smarte Sommerbrise" noch bis Sonntag ein kostenloses Podcast- und Video-Angebot.


Burke, der aktuell in der Erzdiözese Hamburg als Referent für Personalentwicklung und Fortbildung tätig ist, setzte sich mit seinem Vortrag zum Thema "Doing dignity - Seelsorge und Systemrelevanz" gegen den Münchener Theologen Maximilian Gigl und den Erfurter Theologen Tom Sojer durch. Gigls mit 500 Euro prämierter Vortrag trug den Titel "Zusammenhalt, Angst und Glaube. Ein Blick in gesellschaftliche Tiefenstrukturen". Sojers mit 300 Euro dotierter Vortrag trug den Titel "Mechanische oder organische Solidarität? Ein Appell zum symbiotischen Leben". Die Vorträge standen seit Montag, 2. August, als Podcasts auf der Website www.salzburger-hochschulwochen.at/publikumspreis online, wo für sie zugleich gevotet werden konnte - und wo sie auch weiterhin nachgehört werden können.


Eine Fachjury hatte im Vorfeld aus den Einreichungen drei anonymisierte Vorträge ausgewählt. Die zur heurigen "Sommerbrise" angemeldeten User hatten dann die Möglichkeit, die von den Autorinnen und Autoren eingesprochenen Beiträge nach fachwissenschaftlicher Qualität, inhaltlicher Originalität sowie im Blick auf die kommunikative Transferleistung zu bewerten.


Plädoyer für breites Seelsorge-Verständnis


In seinem Vortrag plädierte Burke für ein umfassendes Verständnis von Seelsorge als eine "Praxis menschlichen Zusammenlebens" und als "kleinste Einheit des Sozialen", die letztlich Menschenwürde und das Zusammenleben sichere und somit "systemrelevant" sei. Der Kirche komme somit gerade in Pandemiezeiten die Aufgabe zu, sich nicht als "Seelsorgefirma" zu verstehen, sondern all jene Praktiken von Seelsorge zu fördern, die eine zunehmend zerrüttete und sich selbst infrage stellende Gemeinschaft stützen, so Burke.


Seelsorge sei insofern auch "nicht bloß das, was kirchliche Professionals anbieten, sondern etwas, das jeder und jede unabhängig von Beruf, Ausbildung oder Bekenntnis - oftmals unverhofft - tut." Sie zeige sich im direkten Gespräch, in Gesten, im Interesse für den anderen und in gelebter Solidarität. Dies lasse sich nicht nur theologisch, sondern auch anthropologisch begründen, wie Burke am Beispiel von Denkern wie Emmanuel Levinas, Bruno Latour und Christoph Theobald aufzeigte.


Biografische Notizen


Der 1991 im in Haselünne (Emsland/Deutschland) geborene Burke studierte von 2010 bis 2015 Katholische Theologie in Münster. Dort promovierte er im Jahr 2019 im Fach Pastoraltheologie. Seit 2019 ist er Referent für Personalentwicklung und Fortbildung in der Erzdiözese Hamburg. Der zweitplatzierte Maximilian Gigl wurde 1989 geboren. Er studierte Katholische Theologie in München und Jerusalem (Dormition Abbey). 2019 folgte die Promotion in Katholischer Theologie an der Universität München. Er war Wissenschaftlicher Mitarbeiter der Eugen-Biser-Stiftung und ist nun als Pastoralassistent in der Diözese Passau tätig. Der drittplatzierte Tom Sojer wurde 1988 geboren. Er studierte Katholische Theologie in Graz, Innsbruck und London. Seit 2021 ist er Wissenschaftlicher Mitarbeiter an der Katholisch-Theologischen Fakultät der Universität Erfurt.

 

 


 


 


 

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