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"Die Lösung auf komplexe Fragen ist nicht immer die einfache Antwort"

Predigt von Bischof Peter Kohlgraf (Mainz), beim Eröffnungsgottesdienst der Salzburger Hochschulwochen am 29. Juli 2019 in Salzburg

 

'Die Lösung auf komplexe Fragen ist nicht immer die einfache Antwort'

 

„Der Glaube ist einfach“ – so hat Papst Benedikt XVI. bei seinem Besuch in Regensburg im Jahr 2006 zum Glauben ermutigt. Der Glaube ist einfach: Glauben ist immer mehr als ein Wissen von religiösen Bekenntnisformeln. Er ist die Zustimmung des Herzens und des Verstandes zu einem Gott, der sich dem Menschen zuwendet wie ein liebender Vater und eine liebende Mutter. Glaube ist das tiefe Überzeugtsein von einem liebenden Fundament, das mich, das alle Menschen, das die ganze Schöpfung trägt. Glaube bedeutet, dass ich mich mit meinem Leben in die Glaubenserfahrung einer Gemeinschaft, in die Erfahrungen der Menschen des Gottesvolkes eingebe, die Gott als Licht, als Weg, als Freund, als Dunkel, als Frage und vieles andere erfahren haben.

 

Dass Glaube einfach ist, meint sicher nicht, dass diese Erfahrungen jeden Tag meinen Alltag problemlos oder ohne Brüche bestimmen. Zum Glauben gehören Zweifel, es gehört dazu das Fragen, das Ringen, aber im Letzten das tiefe Bewusstsein dafür, dass jemand Gutes, der Gute schlechthin, über und in meinem Alltag leuchtet. Glauben bedeutet, ihm meinen Tag zu schenken, ein großes Vertrauen, so wie er mir persönlich vertraut. Insofern ist der Glaube einfach. Die Einfachheit und auch die Schönheit des Glaubens kommt gerade in der Verkündigung durch Papst Franziskus durch die biblischen Kernbegriffe zum Leuchten: Barmherzigkeit, Heilung, Offenheit, Hoffnung und Liebe.

 

Die Einfachheit des Glaubens wird gerade bei Papst Franziskus praktisch. Er spricht von den sogenannten „einfachen“ Menschen, die einen solchen Glauben leben: „Ich denke an den festen Glauben jener Mütter am Krankenbett des Sohnes, die sich an einen Rosenkranz klammern, auch wenn sie die Sätze des Credo nicht zusammenbringen; oder an den enormen Gehalt an Hoffnung, der sich mit einer Kerze verbreitet, die in einer bescheidenen Wohnung angezündet wird, um Maria um Hilfe zu bitten; oder an jene von tiefer Liebe erfüllten Blicke auf den gekreuzigten Christus. Wer das heilige gläubige Volk Gottes liebt, kann diese Handlungen nicht einzig als eine natürliche Suche des Göttlichen ansehen. Sie sind der Ausdruck eines gottgefälligen Lebens, beseelt vom Wirken des Heiligen Geistes, der in unsere Herzen eingegossen ist (vgl. Röm 5,5).“ (Evangelii gaudium 125) So einfach und schön kann der Glaube sein. Es ist gut zu hören und zu beherzigen, dass ein solcher Glaube eine ganz tiefe Form eines Wissens sein kann.

 

Bereits frühchristliche Theologen warnen vor Menschen, die meinen, sie hätten Gott oder den Glauben „verstanden“, wenn sie ihn mit „Vernünfteleien“ einfangen können. Dass eine solche Bescheidenheit eines einfachen Glaubens auch einem hochgebildeten Menschen gut ansteht, begegnet zum Beispiel in der Theologie des hl. Augustinus1 . Die superbia, der Stolz des eigenen Denkens, ist eines der stärksten Hindernisse, Gott und seinen Willen erkennen zu können. Der einfache Glaube ist geprägt von humilitas, der Anerkenntnis, dass wir gerettet sind durch den Abstieg Gottes zu uns und nicht den Aufstieg des Geistes zu ihm. Glaube ist demnach das Hineingehen in diese Abwärtsbewegung zu den anderen, zu den Menschen und zur Welt hin.

 

Eine schöne Formulierung eines einfachen Glaubens finde ich bei Ernst Dassmann: Es gehe Augustinus nicht darum, einfach das Glaubensbekenntnis anzunehmen, es gehe nicht um eine Schriftauslegung und eine Theologie, sondern der Glaube bestehe im Letzten darin, „sich in seiner eigenen Existenz von ihr (d. h. der Heiligen Schrift, P.K.) auslegen zu lassen.“2 Nicht ich lege die Schrift aus, sie wird in mir lebendig. Ich erinnere mich, dass mich dieser Gedanke bereits als Student sehr beschäftigt hat. Im Studium taucht man (hoffentlich) immer mehr in die tiefen und manchmal auch komplexen Gedanken der Theologie ein, das Wesentliche ist jedoch etwas anderes: „Ama, ut videas – Liebe, und du gewinnst an Erkenntnis“. Dem Gott der Liebe komme ich dann näher, wenn ich in der Liebe wachse.

 

Der einfache Glaube verlängert sich in die caritas, die gelebte Liebe zum anderen Menschen. Jedes Wissen, das nicht diese Liebe fördert und motiviert, ist zumindest kein theologischer oder christlicher Erkenntnisfortschritt. Lieblose theologische Debatten, egal um welches Thema sie sich drehen, werden uns von Gott wegführen, es kann gar nicht anders gedacht werden. Und wie viel Lieblosigkeit und Härte prägen auch unser innerkirchliches Ringen um die Wahrheit. Augustinus warnt vor einer kirchlichen Kultur, die mit „von Selbstsucht verklebten Augen des Geistes“ geprägt wird. Der Glaube ist dann einfach und schön, wenn alles Denken, Suchen, auch Streiten und Ringen zur Caritas hinführen will.

 

„Die Komplexität der Welt – und die Sehnsucht nach Einfachheit“ – so lautet das Thema der diesjährigen Salzburger Hochschulwochen. Tatsächlich wird die Welt von vielen Menschen sogar als überkomplex erlebt. Nicht wenige versuchen dann Orientierung zu finden in einfachen Antworten. Wenn die globale Welt zu kompliziert wird, hilft scheinbar der Rückzug auf das nationale Interesse. Wenn die eigenen religiösen Wurzeln und Traditionen wegbrechen, wird die fremde Religion zum Feindbild erklärt. Wenn die eigene Gesellschaft altert, sind es die oft jungen Fremden und Migranten, die uns bedrohen. Wenn Menschen im Mittelmeer ertrinken, kann ich mein Gewissen beruhigen, indem ich die Menschen mitverantwortlich mache, die zur Rettung der Ertrinkenden ausfahren. „Die Politiker“ sind schuld, „die da oben“ haben keine Ahnung mehr, was „das Volk“ bewegt. Bevor wir Menschen mit derartig einfachen Antworten verurteilen, dürfen wir zunächst einmal in diesen Antworten die manchmal hilflose Sehnsucht nach Einfachheit vermuten. Der Schritt zu totalitären Haltungen ist jedoch nicht weit und Grenzen sind leicht überschritten.

 

Auch die Theologie und unser kirchliches Miteinander sind nicht vor dem Stolz, der „Superbia der verklebten Augen“, sicher. Als Bischof bekomme ich derartige Eindrücke von verschiedenen Seiten auf den Tisch: „Schauen Sie bei den Piusbrüdern, wie voll die Kirchen dort sind; Sie mit Ihrem Herumgeeiere“ – so die eine Seite. „Schaffen Sie endlich den Zölibat ab“, und die Kirche wird wieder glaubwürdiger – so und ähnlich die andere. Weitere Themen und Beispiele ließen sich nennen. Auch Theologinnen und Theologen erklären ebenso wie Bischöfe gerne den anderen, wie Kirche und Welt funktionieren, und tun dies mit dem Hinweis auf Wissens- und Erkenntnisfortschritt oder eben mit dem Hinweis auf gottgegebene Vollmacht. Viele Gedanken unserer Gespräche drehen sich im Kreis, auch deswegen, weil jeder von vornherein von der Richtigkeit seiner einfachen oder auch komplexen Antwort überzeugt ist. Warum ist der andere nur zu dumm, meine Meinung zu verstehen und dann zu übernehmen? Dennoch muss man miteinander suchen und ringen, aber die Lösung auf komplexe Fragen ist nicht immer die einfache Antwort, die man besitzt, weil man schlauer oder davon überzeugt ist, Gott besser verstanden zu haben.

 

Der Glaube ist einfach, so sind wir gestartet. Aber wir merken ebenso, dass dieser Glaube sich ins Gespräch mit einer komplexeren Welt begeben muss. Das kann nicht in der Haltung geschehen, schon alles besser zu wissen. Auch der einfach Glaubende wird interessiert versuchen, die komplexe Welt besser kennen zu lernen. Vielleicht lehrt sie ihn die humilitas des Geistes neu und lässt ihn die von Selbstsucht verklebten Augen des Geistes besser erkennen und hilft dann zu einem klareren Blick. Wie hilfreich kann es sein, im anderen Menschen nicht nur den Ungläubigen oder den weniger Einsichtigen zu sehen, sondern den, der andere Facetten besser und tiefer verstanden hat. Das Ringen und Suchen in einer komplexen Welt nimmt uns der einfache Glaube nicht ab. Daher braucht es Theologie, daher braucht es das Gespräch mit anderen Weltzugängen.

 

Und dennoch hat der einfache Glaube eine reinigende und kritische Funktion: „Ama, ut videas“ – lasse dich vom Evangelium auslegen, dann gibt es eine Richtung. Gleichgültig, in welcher Frage: Wenn sich deine Meinung in die Caritas verlängern lässt, bist du mit deinem einfachen Glauben in einer komplexeren Welt richtig. Wenn nicht, dann kann deine Meinung nicht weiterführen. Da Feindbilder, Hass und die vielen Formen von Egoismus und Menschenfeindlichkeit mancher einfacher Antworten sich nicht in die Caritas verlängern lassen, sind sie keine Lösungen in einer komplexeren Welt und einer komplexeren Kirche. Und: ist deine Antwort im Wesentlichen von Selbstsucht getragen? Auch dann wird sie nicht weiterhelfen. Einfache Kriterien – aber wirksam.

 

Ich wünsche allen, die sich in dieser Woche hier in Salzburg treffen und austauschen, gleichzeitig einen tieferen Zugang zur Einfachheit des Glaubens, der in die Liebe führen muss, und ein stärkeres Verstehen der komplexen Welt, in der Gott zu uns spricht.

 

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